Liebe Leser,
letzte Woche las ich einen Blogpost von Bettie auf ihrem Blog frühes Vogerl, in dem sie von einer Begegnung im Supermarkt berichtet, die ihr sehr zu denken gab. Sie beobachtete eine genervte Mutter, die ihre beiden Söhne sehr unsanft behandelte und fragte sich, was sie als Unbeteiligte hätte tun können, um die Situation für die Kinder zu entschärfen.
Heute hätte ich die genervte Mutter werden können. Seit Wochen ist mein Kind phasenweise sehr, ähm herausfordernd. Man sagte mir, das wäre ganz typisch für ihr Alter und mein Kopf sagt mir, das sie das weder deswegen macht, weil ich bisher in der Erziehung versagt habe, noch, um ich zu ärgern. Und doch ertrage ich nur eine bestimmte Anzahl an Provokationen, bis meine Gefühle hochkochen.
Wir stehen also an einzigen offenen Kasse, mein aufgedrehter, herumwuselnder Flummi und ich. Ich habe den Wagen voll, mein Kopf tut weh und hinter mir sammeln sich immer mehr Menschen an. Ich will nur schnell die Sachen aufs Band laden und das Kind tanzt, singt, balanciert und hilft mir kein bisschen, legt aber ständig den Bandtrenner genau da hin, wo ich Einkäufe ablegen will. Ich blicke immer wieder zu dem Mann hinter uns. Was wird er wohl denken? Wann wird er sich beschweren? Er ist ein Kerl, wie ein Baum, dunkler 3-Tage-Bart und die Kapuze seines Pullovers verdeckt sein halbes Gesicht.
Als das Kind, auf dem Wagen balancierend die Buttermilch über das ganze Band schleudert und ich tief Luft hole - lacht er schallend, grinst mich offen und freundlich an und sagt: "Hach ja, wann haben wir noch jemals so viel Spaß, wie als Kinder?"
Er hat mich nicht belehrt, er hat mich nicht kritisiert, er hat mir nur gezeigt, dass mein wuselndes Kind für ihn kein Hindernis auf dem Weg in den Feierabend war, sondern genau das - ein Kind und das durfte sie sein.
Ich atmete tief durch, lasse sie hopsen und lade die letzten Lebensmittel aufs Band. Die Verkäuferin schenkt mir ein mitfühlendes Lächeln und ich stelle fest, dass mein Gefühl, alle würden mir anhand des nicht regelkonform einkaufenden Kindes totales Elternversagen unterstellen, gar nicht stimmt. Das Gefühl, nicht erfüllen zu können, was man meiner Einschätzung nach, von mir erwartete, setzte mich zusätzlich unter Druck.
Ein einziger lächelnder Kunde erlöste mich von diesem Druck. Dank der geduldigen Verkäuferin, konnte ich ganz einfach meinen Einkauf beenden und meinem Kind draußen einen Regenschirm ich die Hand geben, mit dem sie über die Wiese tanzte, während ich die Einkäufe ins Auto stapelte.
Lieber unbekannter Kunde, Du hast genau das getan, was ich in diesem Moment gebraucht habe. Du hast meinen Mama-Meltdown verhindert. Ich danke Dir dafür und wünsche Dir viele Menschen, die Dir ein Lächeln schenken, wenn Du es mal brauchst.
Liebe Grüße,
Eure Endwinterwunder
letzte Woche las ich einen Blogpost von Bettie auf ihrem Blog frühes Vogerl, in dem sie von einer Begegnung im Supermarkt berichtet, die ihr sehr zu denken gab. Sie beobachtete eine genervte Mutter, die ihre beiden Söhne sehr unsanft behandelte und fragte sich, was sie als Unbeteiligte hätte tun können, um die Situation für die Kinder zu entschärfen.
Heute hätte ich die genervte Mutter werden können. Seit Wochen ist mein Kind phasenweise sehr, ähm herausfordernd. Man sagte mir, das wäre ganz typisch für ihr Alter und mein Kopf sagt mir, das sie das weder deswegen macht, weil ich bisher in der Erziehung versagt habe, noch, um ich zu ärgern. Und doch ertrage ich nur eine bestimmte Anzahl an Provokationen, bis meine Gefühle hochkochen.
Wir stehen also an einzigen offenen Kasse, mein aufgedrehter, herumwuselnder Flummi und ich. Ich habe den Wagen voll, mein Kopf tut weh und hinter mir sammeln sich immer mehr Menschen an. Ich will nur schnell die Sachen aufs Band laden und das Kind tanzt, singt, balanciert und hilft mir kein bisschen, legt aber ständig den Bandtrenner genau da hin, wo ich Einkäufe ablegen will. Ich blicke immer wieder zu dem Mann hinter uns. Was wird er wohl denken? Wann wird er sich beschweren? Er ist ein Kerl, wie ein Baum, dunkler 3-Tage-Bart und die Kapuze seines Pullovers verdeckt sein halbes Gesicht.
Als das Kind, auf dem Wagen balancierend die Buttermilch über das ganze Band schleudert und ich tief Luft hole - lacht er schallend, grinst mich offen und freundlich an und sagt: "Hach ja, wann haben wir noch jemals so viel Spaß, wie als Kinder?"
Er hat mich nicht belehrt, er hat mich nicht kritisiert, er hat mir nur gezeigt, dass mein wuselndes Kind für ihn kein Hindernis auf dem Weg in den Feierabend war, sondern genau das - ein Kind und das durfte sie sein.
Ich atmete tief durch, lasse sie hopsen und lade die letzten Lebensmittel aufs Band. Die Verkäuferin schenkt mir ein mitfühlendes Lächeln und ich stelle fest, dass mein Gefühl, alle würden mir anhand des nicht regelkonform einkaufenden Kindes totales Elternversagen unterstellen, gar nicht stimmt. Das Gefühl, nicht erfüllen zu können, was man meiner Einschätzung nach, von mir erwartete, setzte mich zusätzlich unter Druck.
Ein einziger lächelnder Kunde erlöste mich von diesem Druck. Dank der geduldigen Verkäuferin, konnte ich ganz einfach meinen Einkauf beenden und meinem Kind draußen einen Regenschirm ich die Hand geben, mit dem sie über die Wiese tanzte, während ich die Einkäufe ins Auto stapelte.
Lieber unbekannter Kunde, Du hast genau das getan, was ich in diesem Moment gebraucht habe. Du hast meinen Mama-Meltdown verhindert. Ich danke Dir dafür und wünsche Dir viele Menschen, die Dir ein Lächeln schenken, wenn Du es mal brauchst.
Liebe Grüße,
Eure Endwinterwunder
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